Zehn Kilometer von Hanácké Benátky (das Venedig von Haná) entfernt, umweit des Naturschutzgebietes Litovelské Pomoraví, dort, wo die Berge des Hochlandes Bouzovská vrchovina beginnen, die Tiefebene Haná zu umklammern, finden wir die Höhlen Mladečské jeskyně.

Ihr kompliziertes Labyrinth von Rissgängen und –domen befindet sich im Inneren des Berges Třesín (sein Name ist von „třes se!“ abgeleitet, was „zittere!“ bedeutet) und die Höhlen stellen ein wahres Paradies für Höhlenforscher und Archäologen dar. Zu den Höhlen führt uns eine rote Wanderwegmarkierung von Richtung Javoříčko oder Litovel, sowie der Radweg Nr. 6033 von Nové Zámky nach Náměšť na Hané. Als eine Rarität wird hier eine nostalgische Eisenbahn aus Litovel betrieben, die allerdings vorher bestellt werden muss und es müssen mindestens 50 Fahrkarten gekauft werden. Die Höhlen Mladečské jeskyně wurden im Jahr 1926 entdeckt und sie nehmen eine Fläche von 1,2 ha ein. Sie werden aus Devonkalkstein gebildet und überraschen durch ihre verflochtenen Gänge mit einer Gesamtlänge von fünfzehn Kilometern, wovon allerdings nur ein Bruchteil zugänglich ist. Im Dom der Toten wurden Reste einer Siedlung des Cromagnon-Menschen – Steinwerkzeuge, Feuerstätte – gefunden, ein Teil der Funde kann hier gesehen werden. Es wurden hier auch Knochen heute schon ausgestorbener Eiszeitwirbeltiere gefunden. Bekannt ist die Höhle U Robinsona (Zum Robinson), die zu medizinischen Zwecken genutzt wird – vor allem asthmatische Kinder werden hier behandelt, dieser Teil der Höhle ist der Öffentlichkeit unzugänglich. Die unterirdischen Räume sind stellenweise mit Tropfsteinen und Sinterablagerungen reich geschmückt. Zu den schönsten Teilen gehören die sog. Chrám přírody (Tempel der Natur) und Panenská jeskyně (Jungfrauenhöhle). Die Höhlen sind für die Öffentlichkeit von April bis Oktober geöffnet und für Kinder unter 6 Jahren, Höhlenforscher und Mitarbeiter der Agentur für Naturschutz ist der Eintritt frei. Die Höhlen Mladečské jeskyně sind ein nationaler Naturdenkmal.