Das Zentrum des nordwestlichen Teils der Tiefebene Haná bildet die Stadt Litovel – das Venedig von Haná. Sie liegt mitten im Inlanddelta des Flusses March, der in sechs Armen durch die Stadt durchfließt. Der historische Teil der Stadt befindet sich innerhalb der ehemaligen Stadtmauern, er hat ein regelmäßiges Straßennetz mit einem zentralen Platz. Die ganze Stadt war von einem Schutzwall und bis zum 1. Drittel des 14. Jahrhunderts von Steinmauern, deren Reste in der Stadt erhalten blieben, umgeben. Einen Teil des Verteidigungssystems bildeten auch die Arme der March, von denen einer unter dem Platz durchfließt, und Teiche.
Die ruhigen Zeiten in der Geschichte der Stadt Litovel hinterließen viele Baudenkmäler: die Kirche des Hl. Philip und Jakob in der Altstadt, die Kirche der Hl. Markus, die Kapelle des Hl. Georg, die Brücke des Hl. Johannes (die älteste Steinbrücke in Mähren und die drittälteste in der Republik), viele Renaissance- und Barockbürgerhäuser. Eine wirkliche Zierde der Stadt stellt das Rathaus mit seinem Turm dar, unter dem ein Arm der March, genannt Nečíz, durchfließt. Es handelt sich um „den größten Turm in Mähren“. Der Přemysl-Otakar-II–Platz wird noch von einer Pestsäule als Werk Václav Renders, der auch der Autor der Statuengruppe der Allerheiligsten Dreifaltigkeit in Olomouc (ein UNESCO-Denkmal) ist, und vom Zugang zum Flussarm Nečíz, der seit Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Platz durchfließt, geschmückt.
Aus der neueren Zeit kann Litovel auf das Neorenaissancegebäude des Gymnasiums, das sich auf der Wasserfläche des Teichs spiegelt, und auf die Gebäude der Turnhalle und der Wasserzentrale im Stil des Funktionalismus stolz sein.
Die industrielle Entwicklung der Stadt wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von reichen Bauern aus den umliegenden Gemeinden hervorgerufen. Nach und nach wurden so in Litovel Betriebe wie die Zuckerfabrik, Brauerei, Malzfabrik, Spiritusbrennerei und danach auch Maschinenfabrik und Betriebe für Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten gegründet. Dank der Bauern wurde die Eisenbahn nach Litovel gebaut. Die meisten dieser Betriebe arbeiten bis heute – ein ausgezeichnetes Bier wird in der Brauerei Pivovar Litovel, a.s., Zucker wird in der Zuckerfabrik Litovelská cukrovarna, a.s., Maschinen für die Papierindustrie werden in der Maschinenfabrik Papcel, a.s. hergestellt, die Produktion von Plattenspielern wird von der Gesellschaft SEV Litovel, spol. s r.o. weitergeführt, auf die traditionelle Papierherstellung knüpft die Firma Kimberly-Clark a.s. an. Es wurden aber auch viele neue Betriebe, z. B. die Gesellschaft mit beschränkter Haftung spol. s r.o. Hajdo gegründet, diese Gesellschaft projektiert Einrichtungen für den Maschinenbau und stellt Kardanantriebe her.
In den angeschlossenen Gemeinden stellt die Firma Adriana, a.s. Teigwaren, die Firma Orrero a.s. Käse her und die Firma Alibona verarbeitet Obst und Gemüse. Zusammen mit ihnen bewirtschaften die Felder auch Landwirte, von denen sich die größte Landwirtschaftliche Genossenschaft in Unčovice befindet. Zwischen den Gemeinden Víska und Nasobůrky entsteht gerade ein neues Industriegebiet. In Litovel gibt es auch viele neue Geschäfte, Restaurants und kleine Betriebe, die zusammen mit den größeren mithelfen, die Stadt zu beleben.
Litovel befindet sich mitten im Naturschutzgebiet Litovelské Pomoraví. Dieses Naturschutzgebiet hat sich zum Ziel gemacht, die einzigartigen Natursysteme, die unterhalb und oberhalb der Stadt vom Fluss gebildet wurden, zu schützen. Durch die Stadt führen Lehrpfade, die mit der Geschichte der Stadt, mit den Baudenkmälern sowie mit den umliegenden Natursystemen bekannt machen.
Zu Litovel gehören 11 früher selbständige Gemeinden: Březové, Chořelice, Chudobín, Myslechovice, Nasobůrky, Nová Ves, Rozvadovice, Savín, Tři Dvory, Unčovice und Víska. Viele von ihnen haben eine reiche Geschichte und sind es wert, dass man ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Das Herrschaftsgut und die Gemeinde Chudobín – die auch Drei–Kirchen–Gemeinde genannt wird – beeinflusste sehr stark das Leben in ganz Mähren, es gibt hier ein wunderschönes Schloss und Kirchen dreier Konfessionen. In Unčovice gibt es eine Renaissance-Festung und viele Sehenswürdigkeiten aus dem Gebiet der Landwirtschaft. In Březové ist eines der ältesten Wasserkraftwerke zu finden. In Myslechovice, dem Geburtsort von Jan Čep, in Chořelice, in Rozvadovice und in Nasobůrky finden wir die typische Architektur von Haná. In Víska gibt es eine große Mühle, in Tři Dvory eine schöne Kapelle. Die Gemeinde Nová Ves ist für ihren überschwemmten Steinbruch, der eine beliebte Badestelle ist, bekannt und das kleine Dorf Savín stellt eine Ruheoase dar.
Die Landschaft um diese Gemeinden ist reich an kleinen Kirchenbauten, die ihr ein barockes Gepräge verleihen. In der Umgebung von Litovel gibt es weitere sehr interessante Orte – ein Landschaftsareal reich an romantischen Bauten beim Schloss Nové Zámky (das Werk von Josef Hardtmuth und Bernhard Petri), Tropfsteinhöhlen in Mladeč und Javoříčko, Burg und Schloss in Bouzov und in Náměšť na Hané.
Einwohnerzahl einschl. angeschl. Gemeinden zum 1.1 2006 insgesamt: 10092 Zahl der ständigen Einwohner der eigentlichen Stadt einschl. Chořelice: 7526 Höhe über dem Meeresspiegel 223m
nám. Přem. Otakara 778
Litovel, 784 01
Telefon: | +420 585 153 111 |
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E-mail: | sekretariat@mestol…sekretariat@mestolitovel.cz E-mail Adresse kopieren |
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Starosta: | Viktor Kohout |
IČ: | 299138 |